Laufenten im Winter
Wir sind fest der Überzeugung, was der Wasservogel im Sommer braucht – WASSER – das braucht er auch im Winter. Zur Gefiederpflege ist es zwingend notwendig, dass auch bei Minustemperaturen die Laufenten ausgiebig baden können. Im Gegensatz zu Wildenten können sie nicht durch die Gegend fliegen um das nächste eisfreie Gewässer zu finden. Also sorgen wir im Winter dafür, dass ihre Wasserstellen eisfrei bleiben.
Sehr oft lese ich, dass mit warmen/heißen Wasser nachgeholfen wird, damit das Wasser länger eisfrei bleibt. Davon ist dringend abzuraten, da durch das warme Wasser der schützende Fettfilm auf den Federn zerstört wird. Das Wasser sollte also nur knapp über Null Grad liegen.
Für das Trinkwasser haben wir einen Tränkenwärmer von Heka. Die Wassertränke wird auf die Wärmeplatte drauf gestellt und das Gerät merkt anhand der Außentemperatur, ob es heizen muss oder nicht und schaltet sich automatisch entsprechend aus. Durch verstellen eines Drehreglers kann die Heiztemperatur angepasst werden. Also je kälter es ist, desto mehr muss geheizt werden, damit das Wasser eisfrei bleibt.
In den Teichen haben wir Eisfreihalter von Oase Icefree 330. Auch diese regulieren sich automatisch anhand der Temperatur und heizen automatisch, sobald das Wasser anfängt zu frieren. Unseren 250 Liter Teich, der geschützt neben dem Haus in der Voliere war, konnte der Eisfreihalter letzten Winter problemlos bewältigen, ohne dass wir nachts eine zusätzliche Teichabdeckung benötigten. Diese hatten wir zwar bereits gebaut, hatten sie aber nie im Einsatz.
Für den Eisfreihalter haben wir aus Blumenzwiebelkörben einen Schutz gebaut. Ansonsten würden die Laufenten das Styropor-Schiffchen in seine Einzelteile zerlegen.
Mittlerweile ist der 250 Liter Teich an einer anderen Stelle in der Voliere und soll nur noch für Küken oder für Notfälle in Betrieb genommen werden. Da sich kein Wasser mehr im Teich befindet, dient die Abdeckung nun zum Schutz, damit kein Tier in den Teich fällt. An die ursprüngliche Stelle haben wir diesen Sommer für unsere nun sechs Enten einen 500 Liter Teich eingebuddelt. Ob der Eisfreihalter die Wassermenge auch schafft, wird uns der kommende Winter zeigen.
Bei dem 1000 Liter Teich, der sich ungeschützt im Mittelpunkt unseres Gartens befindet, sah die Welt leider anders aus. Abends legten wir Abdeckungen aus Styrodur auf den Teich. Der Ostwind blieb immer länger, die Temperaturen sanken immer weiter. Der Eisfreihalter gab sein bestes und hielt im Umkreis von 20 cm alles frei. Natürlich zu wenig für die Entis, somit schlugen wir morgens das Eis rings rum auf. Irgendwann kam allerdings der Zeitpunkt, dass das Eis morgens bereits 3-4 cm dick war und bis mittags der Teich wieder zu frierte. Ab dem Moment haben wir die Abdeckungen komplett drauf gelassen und der große Teich blieb geschlossen, bis die Temperaturen wieder stiegen.
Es wird allgemein gesagt, dass Laufenten bis Minus 15 Grad winterfest sind. Unser Henry hat davon noch nie was gehört, denn er ist der Erste, der bereits bei Minus 5 Grad mehr liegt, anstatt sich zu bewegen. Da werden die Füßchen angezogen und abgewartet :-). Insgesamt konnten wir zudem über den Winter beobachten, desto kälter es wurde, desto länger hielten sich die Entis im Teich auf. Klar, das Wasser hat maximal Null Grad im Gegensatz zur Luft mit Minus 15 Grad und kälter. Umso deutlicher wurde es, wie wichtig eine eisfreie Badestelle ist.
Der Schnee im Winter stellte für unsere Laufenten kein Problem dar, aber gerne nahmen sie auch die trockenen Stellen in der Voliere in Anspruch. Durch das Dach und auch die seitliche Verkleidung mit Hohlkammerplatten, konnten wir einen Teil des Schnees aus dem Entenbereich fernhalten. Und auch für uns war es angenehmer, während der Reinigung des Teiches.
Im Stall haben wir im Winter eine dickere Schicht Einstreu drin und eine noch dickere Schicht Stroh. Die Feuchtigkeit im Stall lässt sich aber grundsätzlich einfach nicht vermeiden. Daher haben wir im Stall eine Wärmelampe, die wir im Winter regelmäßig tagsüber ein wenig laufen lassen, damit keine Schimmelbildung im Stall entsteht. Wir haben einen Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsmesser im Stall, wodurch wir die Werte im Auge haben und frühzeitig eingreifen können. Zudem finde ich es angenehmer, wenn ich beim Stall reinigen die Wärmelampe laufen lassen kann. Es gibt nichts Schlimmeres wie Freizeitarbeit, die dann auch noch durch Kälte und Nässe als extrem nervend empfunden wird. Und für Notfälle können wir die Wärmelampe auch nachts für die Enten über eine temperaturgesteuerte Schaltuhr automatisch ein- und ausschalten lassen.
Damit die Enten das Licht der typischen Infrarotlampen nicht als störend empfinden, haben wir als Lampe einen sogenannten Dunkelstrahler eingesetzt. Dieser erzeugt Wärme ohne zu leuchten. Zwar sollte man grundsätzlich Abstand davon halten, den Stall nachts zusätzlich zu heizen, aber im Krankheitsfall ist es durchaus unter Umständen notwendig.